Im Jahr 2021 wird Kopyl die Gastgeberstadt sein. Deshalb haben Reisende am 4. und 5. September die Möglichkeit, den Feiertag in dieser Stadt zu besuchen. Dieses Mal fällt es auch mit dem "Jahr der nationalen Einheit" zusammen. Am Tag der belarussischen Schriftsprache werden die Gewinner des Nationalen Literaturpreises ausgezeichnet, außerdem sind für den Tag zusätzliche Unterhaltungs- und Bildungsaktivitäten geplant.
Die Stadt bereitet sich nun aktiv auf den Feiertag vor: an den Gebäuden werden Wandbilder zu Ehren belarussischer Literaten angebracht, es wird auch ein Denkmal für Zischka Hartny und 17 interaktive Bänke errichtet, die die Geschichte von Schriftstellern und Dichtern von Kopyl erzählen. Daher kann man sicher sein, dass die Stadt zum Tag der belarussischen Schriftsprache die Gäste aus dem ganzen Land begrüßen wird.
Doch bevor man das Fest besucht, sollte man sich über die Ursprünge der belarussischen Schriftsprache informieren, um die Bedeutung dieses Festes zu verstehen.
Die ersten Denkmäler der belarussischen Schriftsprache gehen auf das 10. Jahrhundert zurück. Polazk und Smolensk zeichneten sich als Zentren für die Verbreitung der Schriftsprache aus. Hier entstand im XII. und XIII. Jahrhundert die belarussische chronologische Geschichtsschreibung. So entstanden die autobiografischen Werke wie „Das Leben der Euphrosyne von Polazk“ und „Das Leben von Abraham von Smolensk“
Eine der wichtigsten Etappen in der Entwicklung der belarussischen Schriftsprache war die Bildung des Großfürstentums Litauen. Seit dem 14. Jahrhundert war Belarussisch die offizielle Sprache dieses Staates. Die wichtigsten schriftlichen Denkmäler aus dieser Zeit sind die Statuten des Großfürstentums Litauen von 1529, 1566 und 1588.
Francysk Skaryna spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der belarussischen Schriftsprache. Er war ein Philosoph und Doktor der Medizin, der den Psalter, den Apostel und andere Werke veröffentlichte. Daher ist der Name dieser historischen Figur heute untrennbar mit der Bildung und dem Buchdruck verbunden. Ein Denkmal für Francysk Skaryna steht in der Nähe der Nationalbibliothek der Republik Belarus. Nach seinem Namen sind Schulen und Gymnasien sowie eine Medaille und ein Orden der Republik Belarus benannt.
Ende des 18. Jahrhunderts wurde die „Komödie“ von Maraszewski - die erste Ausgabe in belarussischer Sprache - veröffentlicht, was den Beginn einer Wiederbelebung der Schöpfung in der belarussischen Sprache markierte, die bereits im 19. Jahrhundert fortgesetzt wurde. Zu dieser Zeit wurden die Werke von Rovinsky, Verenizyn und anderen Schriftstellern veröffentlicht. Zur gleichen Zeit begann auch der belarussische und polnische Schriftsteller Dunin-Marcinkiewicz zu schreiben.
Eine wichtige Rolle bei der Herausbildung der belarussischen Sprache spielen auch die Zeitungen „Nascha Niwa“ und „Nascha Dolja“, die mit so berühmten Namen wie Janka Kupala, Jakub Kolas, Maksim Bahdanowitsch und vielen anderen verbunden sind.
Der Große Vaterländische Krieg hatte einen großen Einfluss auf die belarussische Literatur. Es wurden zahlreiche Werke zum Thema Krieg veröffentlicht: „Unruhiges Glück“ von Iwan Schamjakin, „Die Erzählung von Chatyn“ von Ales Adamowitsch, „Zeichen des Unheils“, „Sotnikau“ von Wassil Bykau und andere.
Heute gibt es den Verband der Schriftsteller von Belarus, der Vertreter verschiedener Richtungen vereint. Seit 1994 wird in Belarus der Tag der belarussischen Schriftsprache gefeiert.
Die belarussische Sprache hatte auf ihrem Weg viele Hindernisse zu überwinden, doch haben bis heute viele literarische Werke überlebt, auf die jeder Belarusse stolz ist. Aus diesem Grund unterstützt man jahraus in Belarus neue Talente, sowie vergisst man die Werke früherer Generationen nicht.